Kautz & Lucas

Was ist "Überbrennen" / "Overburning" überhaupt?
Jede leere CD-R besitzt bereits Informationen, die der CD-Brenner zum Brennen verwendet. Diese Information ist in einer Spirale, dem Pregroove, untergebracht. Dieser dient dem Brenner zum Führen des Laserstrahls. Unter anderem ist hier auch die offizielle Daten-/Audiokapazität der CD-R angegeben. Im Randbereich der CD (Ende des Pregrooves) nimmt die Qualität stark ab und wird durch Fertigungstoleranzen für den Hersteller unberechenbar. Daher wird die nutzbare Kapazität immer mit einer gewissen Sicherheitsreserve angegegeben. Diese Kapazität kann vom Hersteller garantiert werden.

Beim Überbrennen werden mehr Daten auf die CD gebrannt, als die die offzielle Angabe erlaubt. Dies erfolgt unter Ausnutzung der Fertigungstoleranzen. So ist es dann möglich, oft einige Minuten mehr auf diesen Rohling zu brennen (z.B. statt 74 werden 77 Minuten gebrannt).

Da auch die CD-R mit 700 MB / 80 Minuten an ihre Grenzen gestoßen ist, hat man (mehr oder weniger erfolgreich) versucht, durch Ausnutzung der Toleranzen die Kapazität weiter zu steigern. Dies geschieht z.B. durch eine engeren Pregroove. So gibt es mittlerweile CD-Rs mit 90 bzw. 99 Minuten (800 / 870 MB).

Um mit den älteren Spezifikationen kompatibel zu bleiben und die CDs auch in vorhandenen Standard-Laufwerken verwenden zu können, durfte die Angabe der Kapazität jedoch die 80 Minuten-Grenze nicht überschreiten. Daher geben diese CD-Rs ihre Kapazität normalerweise mit 80 Minuten an (sie "tarnen" sich). Dies ist kein Problem, da die CDs sowieso "überbrannt" werden müssen. Leider geben in letzter Zeit einige Hersteller/Marken als Kapazität die zusätzliche Kapazität an (also z.B. 10 Minuten bei einer 90 Minuten-CD (80 + 10 Minuten)). Diese Praxis führte schon oft zur Verwirrung.

Welche Rohlinge können überbrannt werden?
Grundsätzlich können alle Rohlinge überbrannt werden. Der Kapazitätsgewinn hängt aber vom Rohling/Hersteller ab. So lassen sich einige Rohlinge um Sekunden, andere bis zu mehrere Minuten überbrennen. Hier ist Ausprobieren angesagt (Brennsimulation). Auf verschiedenen Internetseiten gibt es auch Informationen zu einzelnen Rohlingen. Besonders umfangreich ist hier die Datenbank von Instantinfo.

Mit welchen Brennern kann überbrannt werden?
Neuere Brenner können mittlerweile alle bis 80 Minuten brennen. Verschiedene Modelle schaffen bereits bis zu 90 Minuten, teilweise sogar bis 99 Minuten. Eine Liste von Brennern und ihren Möglichkeiten finden Sie u.a. bei Feurio.

Welche Software unterstützt überbrennen?
- CDR-Win von Golden Hawk ab Version 3.8c
- Discjuggler von Padus ab Version 3.0
- Nero Burning ROM von Ahead ab Version 5.0.1.3
- WinOnCD von Cequadrat ab Version 3.8
- die Shareware Feurio ab Version 1.51.
(Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit) Für NERO und Win-On-CD haben wir Ihnen eine Anleitung zum Brennen zusammengestellt. Denn es sind immer einige besondere Einstellungen in der Software zum Überbrenne vorzunehmen.

Wieso wird mir nur eine Kapazität von 80 Minuten angezeigt?
Um mit den älteren Spezifikationen kompatibel zu bleiben und die CDs auch in vorhandenen Standard-Laufwerken verwenden zu können, darf die Angabe der Kapazität die 80 Minuten-Grenze nicht überschreiten. Daher geben diese CD-Rs ihre Kapazität normalerweise mit 80 Minuten an. Dies ist kein Problem, da die CDs sowieso "überbrannt" werden müssen. Leider geben in letzter Zeit einige Hersteller/Marken als Kapazität die zusätzliche Kapazität an (also z.B. 10 Minuten bei einer 90 Minuten-CD (80 + 10 Minuten)). Diese Praxis führte schon oft zur Verwirrung.

Welche Probleme sind zu erwarten?
Aktuelle CD-ROM-Laufwerke und CD-Player kommen mit überbrannten und übergroßen meist gut zurecht. Verschiedene ältere CD-Laufwerke, CD-Player und Autoradios verweigern allerdings die Zusammenarbeit total. In Einzelfällen wird die CD erst nach wenigen Sekunden erkannt und es kommt zu Verzögerungen beim erkennen und abspeilen einzelner Titel. Ursache ist hier, daß diese CDs teilweise weit ausserhalb der Norm liegen.

Was sollte beim Überbrennen beachtet werden?
Brennen Sie überlange CD-Rs nicht mit voller Geschwindigkeit (auch wenn Ihr Brenner dies untersützt), da die CDs ausserhalb der Norm und damit teilweise jenseits der normalerweise zulässigen Toleranzgrenze liegen. Das Risiko von Fehlern wird hierdurch erheblich reduziert! Probieren Sie die gebrannten CDs nicht nur in Ihrem Brenner, sondern auch in den späteren Abspiellaufwerken!

Was muss ich bei der Software einstellen?

Für NERO Burning ROM: Starten Sie Nero. Über das Menü "Datei" => "Einstellungen" wählen Sie den Tab "Experteneinstellungen". Aktivieren Sie "Übergroße disc-at-once CDs erlauben" und tragen Sie bei der maximalen CD Länge die passenden Werte für Ihren Brenner ein. (zB 99 Min 59 Sek).
Im Tab "Allgemein" sollten Sie die Werte für die Warnmarken im Statusbalken anpassen (diese Einstellung ist für das Brennen nicht erforderlich, kann aber die Zusammenstellung erleichtern).
Der CD-Wizard kann beim Überbrennen nicht verwendet werden und muss daher abgeschaltet werden. Dies erfolgt im Menü "Hilfe" (kein Häkchen vor "Nero Wizard verwenden"!).
Überbrennen funktioniert nicht bei Multi-Session-CDs. Zum Brennen die Option "Kein Multisession" wählen! Überbrennen funktioniert auch nur bei "disc-at-once". Daher zum Brennen auch diese Option auswählen.
Setzen Sie die Brenngeschwindigkeit auf ein Minimum herab. Das Ergebnis wird deutlich besser!
nach dem Starten des Brennens wird die verfügbare CD-Kapazität geprüft. Bei CDs mit mehr als 80 Min./700 MB wird hier meist der Maximalwert von 80 Min./700 MB angegeben. Verschiedene Hersteller zeigen statt dessen die "Überbrenn-Länge" an.
Haben Sie eine der oben genannten Einstellungen nicht vorgenommen, so wird die CD als zu klein erkannt und ausgeworfen. Sollte dies der Fall sein, prüfen Sie, ob alle genannten Einstellungen gemacht wurden. Insbesondere die Maximale CD Länge, kein Multi-Session, Disc-at-Once! Ist die Datengröße kleiner als die maximale CD Länge?
Haben Sie alles richtig gemacht, dann erkennt Nero, dass die CD nicht auf normalem Wege gebrannt werden kann und fragt deshalb nach. Ein Klick auf "Übergroße CD brennen" startet den Brennvorgang.

Für Win-On-CD 5: Einige wichtige Einstellungen finden Sie im Menü "Optionen": "Einstellungen" und "Füllstandsanzeige".
Unter "Optionen" => "Einstellungen" => "Einstellungen" muss die Option "Zeige alle Programmeinstellungen (auch Fortgeschrittene)" aktiviert werden. Ansonsten haben Sie keinen Zugriffauf einige zum Überbrennen benötigte Optionen.
Bei der Füllstandsanzeige wählen Sie die Option "benutzerdefinierte Größe". Danach tragen Sie die gewünschte CD-Größe ein. Das Auslesen der Information bringt bei übergroßen CDs falsche Werte in die Anzeige (80 Min. oder z.B. 15 Min. bei DataTrack CD-R 99)
Im Brennendialog stellen Sie folgende Optionen ein: Abschlussart: "CD abschliessen, keine weiteren Sessions möglich" (keine Multi-Sesssion-CD!). Schreibmodus: "Disc/Session at once"
Empfehlenswert: Brenngeschwindigkeit reduzieren. Die Ergebnisse werden deutlich besser!
Starten Sie den Brennvorgang.
Win-On-CD zeigt die Kapazität des eingelegten Rohlings an. Bei CDs über 80 Min. wird generell eine Größe von max. 80 Min. angezeigt. Einige Hersteller/Marken (z.B. DataTrack) zeigen kleine Werte an. In der Abbildung am Beispiel einer DataTrack CD-R 99 Min.
Win-On-CD erkennt, daß die CD "zu klein" ist und fragt nach, ob die CD "überbrannt" werden soll. Wählen Sie "weiter" und das Brennen der CD beginnt.

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